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Simply the best - Mach das beste draus

 

Wenn das Leben dir ins Gesicht kotzt, dann kannst du keine Limonade daraus machen!“, diesen Satz hörte ich unlängst in einem Text der Poetry Slamerin und Autorin Monika Mertens und fand ihn erst einmal lustig. Im Nachgang hörte ich jedoch die flüsternde Ahnung, die mit dem Argument der Realität daherkam und überlegte, wie ich diese Ahnung angemessen empfangen sollte; ich die ich nahezu jeden Tag des Alltags darum kämpft, Raum für positive Gedanken zu finden, Gelassenheit zu lernen und aus Unannehmlichkeiten das beste herauszuholen.

 

So gesehen fühlte ich mich durch den Nachgeschmack des eingangs erwähnten Zitates ein wenig frostig erwischt. Denn soviel steht fest: recht hat sie; aus Kotze lässt sich definitiv keine Limonade machen.

Wie sollte es also weitergehen, wenn man sich in so einer Situation befindet? Und wie soll man da bitte das beste daraus machen?

 

Nun, fest steht noch eine Sache: Wir haben immer die Wahl. Wir können uns also bekleckert in die Ecke setzen und uns mit Hingabe dem Opfer-Modus widmen oder wir tun das, was gerade machbar ist. Limonade ist dann wohl eher nicht drin, aber zumindest das Zulassen von Entsetzen (oder was auch immer man gerade fühlt); das Einholen von Mitgefühl und Hilfe und schließlich ein Aufrappeln und Saubermachen. All das gehört dazu, Stück für Stück das beste daraus zu machen – auch wenn es auf den ersten Wimpernschlag unmöglich erscheinen mag. Manchmal ist das beste einfach das, was am nächsten liegt. Und wenn man es ganz vorbildlich angehen will, zieht man abschließend ein Resümee aus der ganzen Geschichte und überlegt, ob es daraus was zu lernen gibt.

 

Den Spruch von Monika Mertens finde ich trotzdem gut: Weil er „erfrischend“ anders ist und weil er mich daran erinnert, dass man trotzdem Möglichkeiten hat, selbst wenn diese nicht vor süßem, prickelnden Glück übersprudeln. Das kommt dann vermutlich später.

Um mit einem der total positiven, leicht kitschigen Zitate zu schließen, die ich so gerne mag, hier eins von dem Autor Michalis Pantelouris: „Aus den Scherben des Lebens habe ich eine Diskokugel gebaut und tanze darunter.“ Vielleicht nicht besonders gut und vielleicht ein wenig angekotzt, aber man ist in Bewegung – und darauf kommt es an.

 

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