· 

Möglichkeitsfälle

Menschen sind Packesel.

 

So zähle auch ich mich zu denen,

die von To-do´s beladen

pflichtbewusst durchs Leben traben

und trotz der Kraft die all das trägt,

sich selber zu den Schwachen zählt,

weil mich stets ein Gefühl der Unzulänglichkeit begleitet.

 

Hab´nicht das geschafft, was ich wollte

und von dem, was ich sollte,

auch nur einen Teil.

Und dem, was guttut, wird weniger Beachtung geschenkt,

es wird aufgeschoben,

einfach hintenan gehängt.

So bleibt es bei dem „Eigentlich“,

was eigentlich nicht gut ist,

denn betrachtet aus dem Konjunktiv

hängt irgendwie das Selbstbild schief.

 

Du sagst, du wartest auf den richtigen Moment,

wenn die Zeit grade besser passt,

doch hast dabei verpennt,

dass die Zeit jetzt ist.

Du rennst ihr hinterher,

bemühst dich wirklich sehr

und bleibst doch auf der Strecke.

 

Hast nicht das geschafft, was du wolltest

und von dem, was du solltest,

auch nur einen Teil.

Du könntest auch und würdest gern,

sofern sich die Möglichkeit ergibt -

heute, morgen, nächste Woche nächster Monat … .

Das was bleibt,

ist das Gefühl der Unzulänglichkeit:

„Setzen! 6!“,

zusammen mit einer verblassten Erinnerung

an eine Idee, einen Wunsch, einen Vorsatz,

der mal da war.

Gestern, vor ein paar Jahren.

 

Das, was wir tun sollten, ist Folgendes:

Gelegentlich die Prioritäten ändern,

um die Form des Möglichen

tatsächlich zu verwirklichen.

 

Wenn sich das Leben als etwas nicht versteht,

dann als Eventualität.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0