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Log(down)-Buch: Tag 5

oder: Die Liebe in Zeiten des Corona

 

Langeweile-Skala: 3 -

Zustand der Decke: leichte Haar-Risse, Unebenheiten

meist getragenes Kleidungsstück: Jogginghose

 

Mir ist ein Denkfehler unterlaufen. Ich stelle fest, dass die ständige Anwesenheit der Kinder und das Wegfallen sämtlicher Termine NICHT bedeuten, mehr Zeit zu haben. Die Auftragslage ist noch in Ordnung; so wird vormittags gearbeitet und nachmittags Mama-Kram erledigt. Inzwischen sind fünf Tage vergangen und die vorgenommenen Sachen nach wie vor unerledigt (Steuerklärung, ich denke an dich).

Ansonsten habe ich beschlossen, dass wochenlanges zu Hause abhängen der ideale Zeitpunkt ist, die Haarpflege umzustellen; denn wenn man nun eine Weile aussieht, wie aus der Tonne gezogen, ist das ja egal. (Bei meinem Mann werde ich mich zu gegebener Zeit entschuldigen).

 

Zudem lese ich vermehrt Schlagzeilen, weil sie ungewollt humorvoll sind und das Kopfkino so schön anregen; wie zum Beispiel die von gestern „Kampf gegen den Virus: Niedersachsen schickt mehr Polizisten auf die Straße“. Ich stelle mir vor, wie Trupps mit Schutzanzügen im Polizei-Look bis zum Anschlag bewaffnet im Gleichschritt durch menschenleere Straßen marschieren. Dabei singen sie im Army-Style: „Wir sind hier und wir sind laut, weil ihr Viren uns die Zukunft raubt,“ und versprühen Desinfektionsmittel. Grasbüschel rollen so ganz westernmäßig über die Straße, Läden sind mit Holzbrettern verrammelt und als irgendwo an der Seite eine Katze niest, wird sie abgeschossen.

Ja, wir leben in einer Ausnahmesituation. Und die Folgen dieser spürt auch der Malle-Star Melanie Müller. Sie hat nun keine Auftritte mehr. Schade. Nun plagen sie finanzielle Sorgen, wegen „heftig, großer Kosten“, die gedeckt werden müssen und sie muss 24 Stunden am Tag Mama spielen.

 

Hingegen ist es sehr beruhigend ist zu wissen, dass die Niederlande da schon mal eine Sorge weniger haben. Der Ministerpräsident Mark Rutte versichert uns allen, dass das Resultat der gut funktionierenden Verdauung der Niederländer in den nächsten zehn Jahren entsprechend gehandhabt werden kann. Läuft, würde ich sagen.

 

Meine Lieblingsmeldung kommt aus Minnesota; hier dürfen Restaurants ihr Essen noch zum Mitnehmen anbieten. Der Betreiber eines Grills denkt mit und legt bei Bestellungen ab 25 Dollar eine Klopapierrolle gratis obendrauf. Nicht als Werbegag, sondern um zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Da Kunden dort kaum ihr Geschäft verrichten und die wertvollen Papiere vom Großhändler für einen Überschuss sorgen, kann er diesen so abbauen. Viel wichtiger sei ihm aber, etwas Nettes zu tun und die Leute zum Lachen zu bringen, wenn sie ihre Bestellung abholen, sagte er einem TV-Sender.

Irgendwie eine coole Geste, von welchen wir noch viel mehr gebrauchen könnten.

Hat übrigens jemand Blatt 220, 516 oder 879? Ich tausche gegen drei Blätter achtlagig nach Wahl oder gegen 99 in pink mit Sonderprägung.

 

 

 

 

 

 

 

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